Das Gelände der Stadtwerke Forst mit Backsteinbauten und Wasserturm

Forster Sportschau: Geschichten und Gespräche über damals und heute.

03.06.2015 Lesezeit: 3 min Archiv

Sportlegenden und aktive Sportler aus der Rosenstadt blicken anlässlich des Stadtjubiläums zurück und nach vorn

Drei ältere Männer und eine Frau sitzen am Tisch, ein Mann redet gerade in ein Mikrofon hinein

FORST Anlässlich des Themenmonats „Industriekultur und Sport“ zur 750-Jahrfeier Forst hat es am Freitag im Restaurant „Rosenflair“ im Ostdeutschen Rosengarten einen bunten Sportler-Abend gegeben. Mehrere Generationen großer Sportler erzählten Anekdoten ihrer Karriere und äußerten auch Wünsche für die Zukunft.

Es ist eine gemütliche, lockere Fragerunde zum Thema Sport in Forst, die Jana Gebauer vom rbb moderiert. Die erste Gruppe, bestehend aus Schiedsrichter Klaus-Dieter Stenzel, Peter Przesdzing und Hans-Rainer Engwicht, wird von ihr auf nette Art ausgefragt.

„Mal ehrlich: Sie können nicht ohne Ihre Trillerpfeife. Das ist mal Fakt“, eröffnet sie und gibt damit das Wort an Stenzel weiter, der daraufhin kurz in Erinnerungen in den Anfängen seiner Sportkarriere schwelgt. „Ich bin schon seit dem 13. Lebensjahr als Schiedsrichter tätig und werde wohl auch immer einer bleiben“, sagt er. Im Hintergrund laufen Bilder von damals auf einer Leinwand ab, die ihn und auch die anderen Sportler in Aktion zeigen.

Auch Peter Przesdzing, seinerzeit international erfolgreicher Hammerwerfer, kommt zu Wort. „Die Forster Sportschule war regelrecht eine Macht. Dort war alles so familiär untereinander. Sogar der Wurfring von damals existiert noch“, erzählt Przesdzing und gerät regelrecht ins Schwärmen. Da hakt auch Jana Gebauer nochmal nach. „Ja, wenn ich mir die Fotos so anschaue, dann waren sie ja ein richtiger Brad Pitt im Sport. Ja, da dürfen Sie ruhig rot werden“, sagt sie und die Zuschauer lachen. Mit ihrer sympathischen Art führt die Moderatorin souverän durch den Abend. Es werden jedoch auch ernstere Themen, wie das Stadion am Wasserturm, angesprochen, welches dringend eine Generalüberholung brauchen könnte.

Peter Przesdzing zeigt die Pläne an der Leinwand. „Wir, die Interessengemeinschaft der Freunde des Stadions am Wasserturm Forst Lausitz, wollen eine sport- und freizeitcharakterliche Anlage entstehen sehen, wo Jung und Alt gleichermaßen Sport machen können. Aber zunächst steht noch die Modernisierung der Schwimmhalle an“, erklärt er.

Auch Bürgermeister Philipp Wesemann (SPD) äußert sich zu diesem Anliegen. „Ich freue mich, dass Sie da so dran bleiben. Wir werden das eng begleiten und unterstützen. Von Seiten der Stadt werden wir unterstützen, so gut es geht“, versichert er und übergibt wieder an die Sportler.„Wir brauchen Horizonte“, sagt der ehemalige Leichtathlet Hans-Rainer Engwicht später und erklärt, dass es auch wichtig sei, dass abgewogen wird, welche Sportstätten Zukunft haben und welche nicht. Dies sei zwar schwer zu prüfen, aber nötig. Dem stimmen auch die jüngeren Sportler zu. Aber auch das Problem der fehlenden Übungsleiter wird angesprochen.

„Selbst wenn wir genug Kinder für den Sport begeistern können, fehlen uns leider die Leute, die ihnen das Können und die Disziplin richtig beibringen. Wir brauchen dringend mehr Übungsleiter“, bringt Katrin Stenzel an. Dem stimmen auch Radrennfahrer Marcel Möbus, Faustballerin Simone Krüger und Kanute Andreas Schulze zu. Zwar helfen schon viele Eltern in den Vereinen mit und auch manche Lehrer sind ehrenamtlich dabei. Aber es reiche nicht, um die sportliche Zukunft in Forst sichern zu können. Eine Wunschliste wird deshalb symbolisch an Philipp Wesemann überreicht.

Aus: Lausitzer Rundschau, 01.06.2015

Foto von Diana Loichen

Diana Loichen

Unternehmensmanagement/Marketing