Wasserwerk der Stadtwerke Forst Anfang des 20. Jahrhunderts

Geschichte der Stadtwerke Forst.

Geschichte mit Zukunft. Die Stadtwerke Forst können auf eine bewegte und wechselvolle Geschichte zurückblicken. Hier bekommen Sie einen Einblick in mehr als 100 Jahre Stadtwerke Forst.

1901 bis 1903: Bau des Wasserwerks

Der lang geplante Bau des Wasserwerkes wird im Jahr 1901 beschlossen. Zum Wasserwerk gehört auch der Wasserturm, der sich im Zentrum des Versorgungsgebietes befinden soll.

Am 22. April 1902 überträgt die Stadt Forst den Bau des Wasserturms dem Mauermeister Lüdecke. Gut eine Woche später, am 1. Mai, wird der erste Spatenstich gesetzt.

1903 erfolgen die letzten Arbeiten an der Turmspitze, die jedoch am 29. Juli 1903 infolge eines Wirbelwindes unterbrochen werden müssen.

Im August werden die ersten Funktionsproben im Wasserwerk gefahren, und einen Monat später beginnt die regelmäßige Wasserversorgung aus der zentralen Anlage. Die Stadt gibt bis 1. Oktober 1903 das Wasser kostenlos ab, damit auch die letzte Leitung gründlich durchgespült wird.

Wasserwerk der Stadtwerke Forst Anfang des 20. Jahrhunderts
Schwarzweiß Foto vom Umbau des Wasserwerks
Wasserturmhaus der Stadtwerke Forst Anfang des 20. Jahrhunderts

Die 1920er: Vereinigung zu den "Städtischen Betriebswerken Forst"

Durch Beschluss der Forster Stadtväter werden am 10. Oktober 1923 Eltwerk, Gaswerk, Wasserwerk und Stadteisenbahn zu den "Städtischen Betriebswerken Forst" vereint. Den Vorsitz übernimmt der damalige Oberbürgermeister Gründer.

Ab 1928 erzeugt das Heizkraftwerk Badestraße Ferndampf für die Industrie, vor allem für die zahlreichen Tuchfabriken der Neißestadt

2. Weltkrieg: Einstellung der Versorgung

Obwohl keine größeren Schäden am Wasserturm entstehen, wird die Wasserversorgung für die Stadt eingestellt.

Am 4. Oktober 1945 wird der Wasserturm wieder in Betrieb genommen.

Bau des Wasserturms der Stadtwerke Forst Anfang des 20. Jahrhunderts

Nachkriegszeit: Vom Stadtbetrieb zum Volkseigentum

Am 4. Oktober 1947 vereinigen sich die Stadtwerke Forst mit den Forster Verkehrsbetrieben zur "Forster Stadtbetriebe GmbH". Der Vorsitz wird an Oberbürgermeister Karl Wortha übertragen.

1951: Das Unternehmen wird aufgelöst in sogenanntes Volkseigentum überführt.

Stadtwerke Forst drei Skizzen des Wasserturms mit Querschnitt nebeneinander

1990 bis 1994: Sanierung des Wasserturms

Schwarzweiß-Foto - Wasserturm Umbauarbeiten mit Kran

1990 beginnen die Sanierungsarbeiten des Wasserturms. Ein Gutachten aus dem Jahre 1978 benannte bereits dessen dringenden Sanierungsbedarf, jedoch fehlte immer die "nötige Kapazität".

Erst nach Beginn der Sanierung wird jedoch das eigentliche Ausmaß der Schäden sichtbar. Das Mauerwerk der Behälterumhausung muss bis auf den Granitring abgetragen und der Wasserbehälter saniert werden.

Anfang Juli 1994 bekommt der Wasserturm unter großer Anteilnahme der Forster Bevölkerung und aller am Bau Beteiligten seine Spitze mit Laterne wieder aufgesetzt.

1991 bis 1995: Gründung als kommunales Unternehmen

Nach der gesellschaftspolitischen Wende beginnt am 23. April 1991 ein neuer Abschnitt unserer Geschichte: die notarielle Gründung der Stadtwerke Forst, als hundertprozentiges, kommunales Unternehmen, wird auch formal vollzogen. In den Jahren danach weiten wir unser Angebot immer weiter für Sie aus.

Neue Versorgungsbereiche nach der Gründung

  • Januar 1992: Die Fernwärmeversorgung wird übernommen.
  • April 1993: Übernahme der Wasserversorgung sowie die Betriebsführung der Abwasserentsorgung.
  • Juli 1993: Auch die Gasversorgung wird den Stadtwerken Forst übertragen.
  • 20. März 1995: Die Stromversorgung liegt ebenfalls wieder im Verantwortungsbereich der Stadtwerke. Das alte Kohle-Heizkraftwerk wird im September 1995 stillgelegt.

2008: Anteilsverkauf an die GASAG

Am 4. Juli 2008 vereinbart die Stadtverordnetenversammlung einen Anteilsverkauf von 74,9 Prozent der Stadtwerke Forst GmbH an die GASAG Berliner Gaswerke Aktiengesellschaft. 25,1 Prozent verbleiben somit weiterhin in kommunaler Hand.

2009: Trennung des Netzbetriebes

Mit der Konzernzugehörigkeit der Stadtwerke Forst zur GASAG-Gruppe muss die, laut Gesetz vorgeschriebene, Trennung des Netzbetriebes von Handel und Vertrieb umgesetzt werden. Somit erfolgt zum 1. Januar 2009 die gesetzlich geforderte Ausgründung der Netze der Stadtwerke Forst GmbH in die Netzgesellschaft Forst (Lausitz) GmbH & Co. KG, bei vollem Erhalt der vorhandenen Synergien. 40 technische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtwerke Forst gehen zu diesem Zeitpunkt in die Netzgesellschaft Forst über. Dank des tatkräftigen Einsatzes dieser Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird die technische Betriebsführung der einzelnen Sparten sichergestellt.

Erarbeitung eines Effizienzkonzepts

Basierend auf dem deutlich gesunkenen Wärmeversorgungsbedarf wird ab 2009 ein Energieeffizienzkonzept erarbeitet, in deren Ergebnis drei neu BHKW-Motoren, einer davon mit Bioerdgas betrieben und fünf Brennwertkessel im Zeitraum September 2012 bis Ende 2013 eingebaut werden. Damit kann die Wärmeversorgung ab 2013 effizienter, umweltschonender und kostengünstiger gestaltet werden.

2016: Erste Ladesäule für Elektrofahrzeuge

Im Mai 2017 wird mit der Inbetriebnahme der ersten öffentlich zugänglichen Ladesäule für Elektrofahrzeuge ein bedeutender Meilenstein in der Geschichte für Nachhaltigkeit, Innovation und E-Mobilität gesetzt. So erhält die Stadt im Jahr 2017 insgesamt drei Ladesäulen, die auch zum Laden von E-Bikes genutzt werden können.

Mit der Eröffnung der öffentlichen Ladestationen werden die bereits bestehenden Ladestationen privater und gewerblicher Nutzer ergänzt. Zur Vereinfachung des Ladevorgangs führen die Stadtwerke Forst zwei komfortable Zahlungsmethoden ein: die SWF-Ladekarte sowie die Möglichkeit der Zahlung über einen QR-Code für spontane Kunden.

2023: Erste PV-Anlage für Kunden

Im Mai 2023 wird die erste Photovoltaik-Anlage für einen Kunden der Stadtwerke Forst installiert. Das Leuchtturmprojekt zur Inbetriebnahme der PV-Anlage auf dem Gut Branitz unter der Devise „Klimaschutz beginnt vor Ort“ unterstreicht das Engagement der Stadtwerke, zuverlässige und umweltfreundliche Energieoptionen anzubieten.

Dieser wichtige Schritt in der Geschichte zeigt, dass wirtschaftlicher Erfolg mit nachhaltigen Technologien durchaus möglich ist. Die Stadtwerke und ihre Partner investieren in die Zukunft und setzen sich mit viel Engagement stetig für nachhaltige Energienutzung und fortlaufenden Innovationen für eine grüne Zukunft ein.

2023: Anteilsverkauf an die EMB

Die GASAG AG verkauft am 22. November 2023 ihre Anteile in Höhe von 74,9 Prozent an der Stadtwerke Forst GmbH, Forst (Lausitz), an die EMB Energie Brandenburg GmbH, Michendorf. 25,1 Prozent verbleiben weiterhin in kommunaler Hand.

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Foto von Diana Loichen

Diana Loichen

Unternehmensmanagement/Marketing